Von WINDOWS-7 zu WINDOWS-10 oder … ?

Bekanntlich endete am 14. Januar 2020 der allgemeine MICROSOFT-Support für das Betriebssystem WINDOWS-7, und das war für so einige meiner Altkunden und privaten Bekanntschaften einmal Anlass, mich auf künftige Alternativen zu befragen …

Soviel einmal vorweg: Ich bin seit 1986 in der EDV-Branche tätig und darunter seit Ende 1990 selbstständig. Das erste von mir selber genutzte Betriebssystem war das auf dem Bürocomputer A-5120 laufende SCP. Später standen mir ein PC-1715 und dann ein PC-1834 zur Verfügung. Ich kann mich daran erinnern, dass wir ein MS-DOS-ähnliche Betriebssystem eingesetzt haben, das DAC genannt wurde. Mit der politischen Wende 1989/90 bereitete ich mich auf meine Selbstständigkeit vor und nutze dann einen 16-bit-ACER-PC unter MS-DOS. Alsbald kam das erste Betriebssystem auf, das uns eine Grafik-Benutzeroberfläche bot, und somit stand mir ab 1990 das WINDOWS-3.0 zur Verfügung …

Das WINDOWS aus dem Hause MICROSOFT wurde bis zur derzeitigen Version 10.x ständig weiterentwickelt … und es war für die Anwender immer mit Vorsicht zu genießen. Es gab sehr viele Jahre lang PC-Abstürze mit weißen Fehlermeldungen auf blauem Hintergrund (BlueScreen-Meldungen). Auch die Einrichtung der Geräte-Treiber für Bildschirm, Maus, Drucker u.a.m. war äußerst schwierig und nur eine Angelegenheit für erfahrene Fachleute. Das besserte sich mit der Zeit, als man die sogenannte Plug&Play-Funktion in den Griff bekam – das ist noch gar nicht so lange her, funktioniert mittlerweile jedoch außerordentlich gut …

Neben den vielen Schwierigkeiten, die uns WINDOWS immer wieder bot, offenbarten sich zwei nebeneinander laufende Entwicklungen – wir nannten sie (1) „Betriebssysteme für Lehrer und Privatpersonen“ sowie (2) „Betriebssysteme für Profis und Firmen“. Während dessen die unter (1) fallenden Systeme sowohl Funktionseinschränkungen als auch Instabilitäten aufwiesen, waren die nur etwas teueren Systeme recht leistungsfähig und robust. Unter (1) fielen z.B. WINDOWS-98, WINDOWS-ME sowie WINDOWS-8.x und unter (2) das WINDOWS-NT, WINDOWS-2000 sowie WINDOWS-7. Doch wie verhält es sich nun mit WINDOWS-10 ?

Ich spreche hier aus meinen ganz eigenen langjährigen Erfahrungen (s.o.), die sich mit denen zahlreicher Fachkollegen decken, jedoch nicht immer mit dem, was uns gewisse MICROSOFT-Supporter und -Fans öffentlich Glauben machen wollen. Meine Kunden benötigten robuste und zuverlässige Systeme, obgleich es auch unter ihnen gewisse „Spezialisten“ gab, die sich eben mal um die Ecke einen PC mit WINDOWS-98, WINDOWS-8.x oder WINDOWS-10 kauften, um (an falscher Stelle) Geld zu sparen – das ließen sie dann später bei mir – na auch gut … Aber weniger gut ist die zugenommene MICROSOFT-Strategie, die Anwender mit Funktionen zu überfrachten, die ein einfaches Arbeiten spürbar erschweren. Dafür stehen von vielen nur diese wenigen Beispiele:

Wozu benötige ich platzraubende Kacheln auf dem Monitor, um ein bestimmtes Programm aufzurufen ? Wozu muss MICROSOFT wissen, wann, womit, wie und für wen ich gewisse Programme nutze ? Und warum wurden einige wichtige Funktionen abgeschafft, die zuvor noch unter WINDOWS-7 zur Verfügung standen ? Von der Sicherheit gegenüber externen Angriffen möchte ich gar nicht erst reden – unter WINDOWS braucht man unbedingt und zusätzlich ein wirklich zuverlässiges Antivirenprogramm, wovon es so viele nicht wirklich gibt ! Und noch ein wesentlicher Punkt, den ich immer mal wieder betonen muss: WINDOWS ist i.A. ein Ressourcenfresser, d.h. neue bzw. geupgradete Systeme benötigen zumeist leistungsfähigere Prozessoren und größere RAM’s …

Die in den letzten Jahren von Kunden gesammelten Erfahrungen mit WINDWS-10, auf das sie sich unbedarft oder unvorsichtig eingelassen haben, kann man mit „überwiegend unzufrieden“ zusammenfassen. Was wird bemängelt ? Die PC’s werden relativ schnell langsam, die OFFICE-Vorinstallationen sind lediglich Trial-Versionen für 30 Tage, deren Design im Gegensatz zu den Vorgängerversionen unhandlich, nach vielen Updates gibt’s oft Startschwierigkeiten oder periphere Ausfälle, weil Gerätetreiber beschädigt wurden, kostenpflichtige Antivirenprogramme sind notwendiger denn je und noch so einige Mängel mehr …

Doch auch bereits seit Jahren gibt es akzeptable Alternativen, und diese sind der Wechsel zu LINUX-Systemen – das Wechseln wird in der Fachpresse immer wieder empfohlen, aber ca. 50 % der bisherigen WINDOWS-Anwender scheuen davor zurück. Warum ? Man hat Angst, die bisherigen Daten (Bilder, Videos, Texte, Tabellen usw.) nicht mehr nutzen zu können. Und man hat Angst, mit der Benutzeroberfläche nicht klarzukommen. Ist das begründet ? Nein, denn LINUX liefert alles mit, was zu ununterbrochenen Weiterarbeit benötigt wird – überwiegend kostenlos, weniger Ressourcen beanspruchend, schneller und stabiler. Die Benutzeroberfläche kann WINDOWS- oder auch IOS-ähnlich eingestellt werden, wobei meinerseits die Gegenfrage steht, warum man sich so schwer tut, wenn WINDOWS-10 oder ANDROID doch auch völlig andere Benutzeroberflächen bieten als bisher das WINDOWS-7 … ?

Man kann LINUX neben WINDOWS installieren oder auch über eine Boot-DVD bzw. einen Boot-Stick zum Laufen bringen, um mal zu schauen, ob die Berührungsängste wirklich begründet sind. Und für die recht einfache (nahezu automatische) Installation gibt’s im Web diverse Beschreibungen sowie Videos – oder EDV-Spezialisten, die Ihnen dabei zur Seite stehen können. In diesem Sinne empfehle ich Ihnen, sich einmal mit dem Gedanken zu befassen, ausgetretene Wege zu verlassen – meine Kunden haben das bisher nicht bereut …