Ich war gestern unterwegs und daher zu Hause privat ṡowie geschäftlich telefonisch nicht erreichbar. Für solche Fälle gibt’s dann Anrufbeantworter oder automatische Anrufweiterleitungen. Da letztere je nach Provider zuweilen kostenpflichtig sind, habe ich derartige Schaltungen an meiner Telefonanlage jedoch nicht vorgenommen …
Nun erhielt ich unterwegs auf meinem Handy also eine SMS mit dem Hinweis, dass auf meinem geschäftlichen Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen worden sei, konnte diese aus der Ferne aber nicht abfragen und tat das dann später zu Hause in meinem Home-Office: Hier stellte ich fest, dass der Anruf von einer Telefonnummer in meiner näheren Umgebung gekommen sein muss, wobei der Anrufbeantworter selber nur 2 Sekunden lief und daher nicht wirklich eine Nachricht hinterlassen wurde – soweit erst einmal nicht ungewöhnlich, da nicht jeder Anrufer gerne auf einen Anrufbeantworter spricht und es später noch einmal versucht …
Die Einrichtung mehrerer Anrufbeantworter für Privat-, Geschäfts- und unerwünschte Kontakte ist Bestandteil eines von uns eingeführten technisch-organisatorischen Regimes, um gerade unerwünschte Telefonanrufe (zumeist Werbung) und auch sogenannte „Call-Pings“ weitestgehend automatisch abzufangen. Auf unseren Geschäftsseiten im Internet haben wir auf diese Verfahrensweise ausdrücklich hingewiesen, so u.a. auch hier …
Läuft bei uns also ein Anruf mit einer unbekannten Nummer auf und der Anrufbeantworter wurde nicht beansprucht, so behalten wir uns über Recherchen im internet eine sogenannte „Rückwärtssuche“ vor, denn es könnte sich eventuell ja auch um einen seriösen Anruf handeln. So war es auch hier – die Nummer des Anrufers war ein Privatanschluss unweit unserer eigenen Geschäftssitzes und schien durchaus seriös zu sein – ich rief also zurück …
Und was nun passierte, hatte ich nicht erwartet: Auf der Gegenstelle wurde mein Anruf nicht entgegengenommen und bereits nach einigen Sekunden sprang dort eine Rufweiterleitung auf eine Nummer an, die mir aus unerwünschten Anrufen schon hinlänglich bekannt und schon in eine eigene Black-List aufgenommen worden war – es handelte sich um eine Nummer aus dem Nummernkreis 024*** und ich legte sofort wieder auf …
Gerade bei dieser und bei zumeist ähnlichen Rufnummern handelt es sich zumeist um Call-Ping-Nummern, die der Bundesnetzagentur bereits einschlägig bekannt und von ihr teilweise schon gesperrt worden sind. Auch die Firma TELLOWS verfügt über einen große Übersicht an unerwünschten Telefonnummern und stellt technisch-organisatorische Mittel zu deren Abwehr bereit:
Aktueller Hinweis Rufnummernmissbrauch
Liste gesperrter Ortsnetzrufnummern
Doch was ist an diesem Fall so Besonderes ? Es handelt sich bei der ursprünglichen Rufnummer um einen echten Privatanschluss, der sich in einschlägigen Telefonbüchern und im Internet problemlos finden lässt, d.h. es handelt sich nicht um eine fiktive Rufnummer, die vorgibt, aus einem seriösen Ortsnetz zu kommen. Wenn beim Rückruf also festgestellt wird, dass man per Anrufweiterschaltung plötzlich auf einer ganz anderen Rufnummer landet, die von der Bundesnetzagentur als „suspekt“ eingestuft wird, bleibt nur noch eine einzige Schlussfolgerung: Die ursprüngliche seriöse Rufnummer wurde für den betrügerischen Missbrauch über Call-Pings abgegriffen … !
Was kann man tun ? Die Bundesnetzagentur gibt für solche und ähnliche Fälle diverse Empfehlungen heraus, aber zunächst einmal würde ich selber sogar mit Rückrufen vorsichtiger sein, auch wenn auf dem Anrufbeantworter seriöse Nachrichten hinterlassen wurden. Legen sie sich, wenn nicht bereits vorhanden, ein modernes Telefon zu, bei dem die Nummern des Anrufers oder des von ihnen Angerufenen auch angezeigt werden, um Verbindungen sofort zu unterbrechen, wenn ihnen an den angezeigten Nummern etwas suspekt erscheint. Und dann melden Sie diesen Fall zumindest noch der Bundesnetzagentur, um ein striktes Vorgehen gegen unerwartete teure Rückrufe zu unterstützen …